Giorgione-Zuschreibung in München: Zeitlos und unverstaubt

Das erdenferne Sichbesinnen stellt Giorgione paradoxerweise mit Erdfarben dar. Die philosophische Lebensform als bildfüllendes Sujet abstrahiert von gegenständlichem Zierrat. Trifone Gabriele und sein Meisterschüler Giovanni Borgherini brauchen als Geistesmenschen keinen Platz, um sich auszudehnen, sondern gehen ihrer denkerischen Arbeit in eine Nische gedrängt nach. Der Jüngling mit lockigem Haar ist auf den weisen Alten fixiert, der dem Schicksal die kahle Denkerstirn bietet und den Betrachter ins Gespräch hineinzieht. Im Antlitz seiner Männer erscheint Giorgiones Reflexion.

Wie eine Fabel klingt der Forschungsbericht der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen: Ein 1637 in Schleißheim nachgewiesenes, 1745 mit Giorgione verknüpftes, dann ins Depot verbanntes Gemälde stammt doch von dem venezianischen Meister.

Zitat-Quelle: FAZ.NET

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Über Menschenaffen, Tierseele und Menschenseele

Wir sind dem wahren Geheimnis der Menschwerdung noch nie so nahe gewesen, als der Psychologe Wolfgang Köhler in dem kleinen Schimpansenparadies von Teneriffa bahnbrechende wissenschaftliche Studien an Schimpansen über den Werkzeuggebrauch im Tierreich durchführte.
Bevor diese Studien erstmals publiziert wurden, hatte der Werkzeuggebrauch, von anekdotenhaften Einzelfallschilderungen abgesehen, als das alleinige Vorrecht des Menschen gegolten. Wird man nun zugeben, dass mindestens auch ein Tier, mindestens der Menschenaffe, mindestens der Schimpanse, mindestens die neun Schimpansen der Teneriffastation, bereits die letzte Stufe der Evolution des Denkens erreicht und einsichtiges Verhalten von der Art des beim Menschen bekannten gezeigt haben? Oder ist der Schimpanse am Ende gar kein Tier?
Es ist ein interessantes Thema, das sich zu lesen lohnt.

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